Das Pforzheimer Versandhaus Bader wird sein neues Versandzentrum im Östringer Industriepark bauen und in diesem Zusammenhang in der Kraichgaustadt rund einhundert Millionen Euro investieren. Am Freitagabend brandete beim städtischen Neujahrsempfang spontaner Beifall auf, als Bürgermeister Felix Geider die Nachricht bekannt gab, dass es zur Wochenmitte mit der notariellen Beurkundung der Verträge bei den Verhandlungen zwischen Investor Klaus Bader und den Gesellschaftern des am westlichen Ortsrand gelegenen Industrieparks den entscheidenden Durchbruch für das Projekt gegeben hatte.
Auf dem Areal in Östringen will die Firma Bader bis Mitte 2017 ein nach modernsten Gesichtspunkten konzipiertes Warenumschlagszentrum errichten, das den bisherigen, heutigen Erfordernissen nicht mehr entsprechenden Standort im Brötzinger Tal bei Pforzheim ersetzt. Mit dem Zentrallager des 1929 von Bruno Bader in Pforzheim gegründeten Familienunternehmens kommen auch viele Jobs nach Östringen, Unternehmenschef Klaus Bader rechnet damit, dass an der neuen Betriebsstätte, mit deren Realisierung schon dieses Jahr begonnen werden soll, rund 360 Mitarbeiter beschäftigt sein werden.
Die Investitionsentscheidung bei Bader war vielerorts mit Spannung erwartet worden. Nachdem sich in Pforzheim selbst kein geeignetes und verfügbares Terrain gefunden hatte, waren von dem Unternehmen zwischenzeitlich unter anderem die Optionen für eine Ansiedlung in Wiernsheim im östlichen Enzkreis sowie in Leipzig geprüft worden. Zuletzt hatte es auch intensive Überlegungen für eine Fläche auf Gemarkung Bruchsal in unmittelbarer Nähe zur Autobahn gegeben.
Die Einigung mit Bader stellt eine weitere wichtige Wegmarke bei der Neuausrichtung des gut 46 Hektar großen Östringer Industrieparks dar, wie sich Bürgermeister Geider nun beim Neujahrsempfang freute. Innerhalb von lediglich knapp zwei Jahren, nachdem die IP Industriepark Östringen GmbH & Co. KG das Terrain des früheren Nylonfaserwerks von Invista übernehmen konnte, haben sich jetzt konkrete Aussichten eröffnet, dass nach dem Niedergang der Chemieproduktion am Standort und dem damit verbundenen Verlust vieler Arbeitsplätze nun wieder neue Beschäftigungsmöglichkeiten in großer Zahl entstehen. Schon voriges Jahr hatte der Verbundwerkstoffhersteller Cytec angekündigt, die Produktionskapazitäten in Östringen deutlich zu erweitern und hat mittlerweile mit seinen Baumaßnahmen schon begonnen. Bereits vor der Firma Bader hatte sich außerdem auch der große Getränkelogistiker Winkels für den unmittelbar über die Bundesstraße 292 zu erreichenden Industriepark als neuen Standort für sein badisches Zentrallager entschieden. Alles in allem zeichnet sich somit ab, dass im Östringer Industriepark, der obendrein noch viel Potential für weitere Ansiedlungen bietet, schon in naher Zukunft wieder mehr als 700 Arbeitsplätze vorhanden sein werden.
Quelle: Stadt Östringen
BNN_19_01_2015_Bader kommt ganz groß nach Östringen
Quelle: BNN